History Check - 45 Jahre Nike Cortez | Grailify
History Check - 45 Jahre Nike Cortez

History Check - 45 Jahre Nike Cortez

Wenn es um „All-Time-Favourite“-Silhouetten von Nike geht, dreht sich die Diskussion unweigerlich um Schwergewichte wie den Air Max, den Air Force 1 oder natürlich die Air Jordan- oder Dunk-Modelle. Während diese Modelle seit vielen Jahren im Mittelpunkt stehen - und der Air Max stand kürzlich anlässlich seines 30-jährigen Jubiläums im Rampenlicht - hat es ein anderer Klassiker geschafft, noch länger relevant zu bleiben: Der Nike Cortez ist 2017 45 Jahre alt geworden und sieht so knackig aus wie eh und je. Hier ist unsere offizielle Zeitleiste des Schuhs, der das „Run“ in „Run, Forrest, Run!“ verwandelt hat.
 

1966: Onitsuka TG-24 entworfen von Bill Bowerman

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Pic by SneakerFreaker
 
Bevor der Cortez das Licht der Welt erblickte, gab es Mitte der 1960er Jahre ein früheres Kapitel. „Ein Tiger jagt am besten, wenn er hungrig ist“, sagte Bill Bowerman, der amerikanische Leichtathletik-Trainer und Mitbegründer von Nike. Und in Zusammenarbeit mit dem japanischen Schuhhersteller Onitsuka Tiger entwickelte er einen hungrigen Laufschuh, der mit seinem aerodynamischen Obermaterial und der durchgehenden Schaumstoff-Zwischensohle, ergänzt durch eine Laufsohle mit Fischgrätenmuster, den Asphalt auffressen konnte.

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Der Rest ist Geschichte: Im August 1966 bestellte Bowerman 300 Paar seiner Kreation, den „TG-24/Shoe designed by Bill Bowerman w/Mexico Line“ für den Vertrieb in den Vereinigten Staaten. Trotz des sperrigen Namens erfüllte er alle Anforderungen der Sportler und wurde zu einem der meistverkauften Laufschuhe des Jahres.
 

1967: TG-24 „Mexico“


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In jenen Tagen, bevor Nike überhaupt gegründet wurde, betrieben Bowerman und sein Partner Phil Knight ihr Unternehmen in Oregon unter dem Namen Blue Ribbon Sports (BRS). BRS wurde 1964 eröffnet und importierte leistungsfähige Schuhe aus Japan in die USA und fand in der Laufkultur einen heißen Markt. Im Jahr 1967 änderte Bowerman den Namen des Schuhs in den marktfreundlicheren Titel „Mexico“.
 
Diese Änderung wurde natürlich durch die bevorstehenden Olympischen Sommerspiele 1968 in Mexiko inspiriert, die für Bowerman und sein Laufteam eine große Motivation darstellten. Aber auch dieser Name lief nur ein paar Runden, denn eine größere Veränderung stand unmittelbar bevor.
 

1968: TG-24 „Cortez“


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Als das eigentliche Jahr der Olympischen Spiele anbrach, wollten das Team von BRS und Onitsuka Tiger einen auffälligeren Namen. Der Name „Aztec“ - in Anlehnung an die alte mexikanische Geschichte und das Aztekenreich - war für eine Weile eine gute Lösung, erregte aber juristische Aufmerksamkeit, als am 13. Februar 1968 ein Brief aus Herzogenaurach eintraf: Offenbar war die Verwendung des Aztekennamens auf einem Laufschuh dem adidas Leichtathletikschuh „Azteca Gold“ mit Spikes zu ähnlich.
 
Also musste Bowerman zurück ans Zeichenbrett. Auf der Suche nach einem neuen Namen entschied sich BRS für „Cortez“ - angeblich nach dem Konquistador Hernán Cortés, der die Azteken besiegt hatte (nimm das, adidas!) - und der TG-24 „Cortez“ wurde sofort ein Bestseller.
 
Der Cortez war nicht nur für „ernsthafte“ Athleten interessant, sondern auch für den Trend zum Joggen und sah auch cool genug aus, um als Lifestyle-Schuh getragen zu werden. Der Cortez war der meistverkaufte Schuh in der Geschichte von BRS und Onitsuka Tiger, doch hinter den Kulissen brauten sich Probleme zusammen.
 

1971: Nike Cortez vs. Tiger Cortez


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Am 30. Mai 1971 änderten Bowerman und Knight den Namen ihres Unternehmens in Nike Inc. um - inspiriert von der griechischen Siegesgöttin. Sie beschlossen, eine eigene Schuhkollektion mit dem Namen „Nike Cortez“ auf den Markt zu bringen, woraufhin ein jahrelanger Streit mit Onitsuka Tiger darüber entbrannte, wer die Rechte an dem Namen „Cortez“ erhielt.
 
Beide Unternehmen verkauften weiterhin Schuhe mit ähnlichem Design unter dem Namen Cortez, bis ein Gericht 1974 zu Gunsten von Nike entschied. Dies veranlasste Onitsuka, den Schuh mit einem überarbeiteten Design als „Tiger Corsair“ neu zu vermarkten, der übrigens immer noch ein beliebter Schuh ist.
 

1973: Nike Leather Cortez


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Auf der Messe der National Sporting Goods Association (NSGA) in Chicago stellt Nike drei Modelle vor: Den Marathon, den Obori (später als „Boston“ bekannt) und den Cortez. Nachdem Nike mit Steve Prefontaine den ersten Profi-Sportler für sich gewinnen konnte, führt das Unternehmen auch den Swoosh in seinen Schuhmodellen ein.

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Der von der Studentin Carolyn Davidson entworfene Swoosh zierte die Lederversion des Cortez, der damals 22,90 $ kostete. Der Schuh sieht gut aus und ist leistungsfähig, aber er ist ein bisschen schwer. Bowerman tüftelt weiter...
 

1975: Nike Nylon Cortez


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Entschlossen, den leichtesten Laufschuh aller Zeiten zu entwickeln, tauscht Bowerman das Obermaterial aus Leder gegen eine leichte Nylonkonstruktion aus. Der Nike Nylon Cortez wird als „leichtester Laufschuh der Welt“ vorgestellt und erfreut sich sowohl in klassischem Weiß als auch in blauen Farben großer Beliebtheit.

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 1976: Nike Senorita Cortez


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Hatten wir schon erwähnt, dass es eine Frauenversion des Cortez gab, den Senorita Cortez? Dieser Schuh erlangte große Bekanntheit, als er von der Schauspielerin Farah Fawcett in der Fernsehserie Charlie's Angels getragen wurde. In der Episode „Consenting Adults“ rast der Hollywood-Star in dem Nike Cortez Seniorita auf einem Skateboard eine Verfolgungsjagd bergab. Gleich nach der Folge ging es mit den Verkaufszahlen nur noch bergauf - und zwar schnell!

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1980: Cortez und Sir Elton John


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Anfang der 1980er Jahre beginnt der Cortez seine Siegesrunde in der Popkultur. Der Sänger Elton John hatte bereits seit Mitte der 1970er Jahre mit Nike zusammengearbeitet, und aus der Zusammenarbeit ging mit dem Cortez/Roadrunner Mix ein Kind der Liebe hervor. Im Jahr 1980 macht Elton John die Beziehung offiziell: Nachdem er bereits Konzertkarten im Wert von 16.000 Dollar gegen Nike-Merchandise getauscht hat, widmet er bei einem seiner Konzerte einen Song seinen „guten Freunden bei Nike“. Er beginnt, seinen Fuß auf das Klavier zu setzen und zeigt der Musikwelt den rockigen Cortez.
 

1987: Zeig deine Farben


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Es geht los. Der Cortez fand bereits Anfang der 1980er Jahre viele treue Anhänger unter Schriftstellern und Breakdancern in New York City. Breaker Crazy Legs von der Rock Steady Crew sagte: „Einer der besten Schuhe zum B-Boy, weil sie so leicht waren!“
 
Als Nächstes ist die Westküste dabei, den Schuh in die Stratosphäre zu katapultieren. Der Aufstieg des LA-Gangster-Raps katapultiert den Cortez unter dem Namen „Dopeman's Nikes“ aus dem legendären NWA-Song „Dopeman“ von 1987 in die Hip-Szene: „To be a dopeman boy, you must qualify. Don’t get high off your own supply.“ Die Farben sind hier nicht nur eine stilistische Entscheidung, sondern signalisieren auch die Zugehörigkeit zu einer Straßengang: Die Bloods tragen rot, die Crips tragen blau. Ein Bandenmitglied aus L.A. beschreibt den Look so: „Ein weißes T-Shirt, mein Ben Davis und meine Nike Cortez, und schon weiß man, dass der Typ Ärger bedeutet.“

1994: Lauf Forrest, lauf!


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Der Film Forrest Gump wurde oft als „Product Placement Slam Dunk“ bezeichnet. Und der Cortez erlebte durch den Erfolg des Films einen neuen Höhenflug. Aus der Sicht eines Sneakerheads spielt er eine Schlüsselrolle: Von seiner Seelenverwandten Jennie geschenkt, setzt er Forrests magischen Schritt frei, der ihn dazu bringt, drei Jahre lang durch die gesamten Vereinigten Staaten zu laufen. Wie Forrest selbst sagte: „Das beste Geschenk, das man mir je machen konnte!“
 

1998: Kicken wie Seinfeld


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Die Erfolgsserie Seinfeld war, zumindest nach Aussage ihres Schöpfers Larry David, eine Serie über nichts. Aber die Cortez hatten es in sich, denn sie wurden zu einem festen Bestandteil der Uniform des Hauptdarstellers George Costanza. Angeblich fragte der Schauspieler Jason Alexander nach dem Ende der Serie, ob er ein Paar Cortez als Erinnerung behalten dürfe.
 

2005: Mr. Cartoon Cortez


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Pic by FlightClub
 
Die Straße schaut zu. Mit seinem ikonischen Status in der Hip-Hop- und LA-Kultur war es klar, dass der Cortez eine besondere Behandlung durch den Tattoo-Künstler und Soul Assassins-Mitglied Mr. Cartoon erhalten würde. Um die Sache offiziell zu machen, brachte Nike im Jahr 2005 drei Ausgaben des Cortez heraus. Zu den Highlights gehörten die schwarze Farbvariante mit einem Azteken-Symbol anstelle des Swoosh sowie die weiße Version mit integriertem LA-Logo.

2008: Nike Cortez Brothers Double Pack


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Hier kommt doppelter Ärger. Das Nike Cortez Brothers Double Pack bestand aus einem blauen Nylon Cortez und einem silber-metallic Cortez Flymotion, was technisch gesehen ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum leichtesten Laufschuh der Welt war.
 
Nike hat sich nicht lumpen lassen und zwei Spielzeuge entwickelt, die zu Ehren der beiden Firmengründer Phil & Bill genannt werden. Das Paket kommt am 14. Februar auf den Markt und wird von der Kritik hoch gelobt. Wie Eric Haze sagte: „Wenn es ein ultimatives Kriterium für Turnschuhe gibt, dann ist es „kann man sie tatsächlich zu einem Anzug tragen?“ Das ist das Schöne an den Cortez.“
 

2010: Jahr des Tigers


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Tiger-Style! Im Februar 2010 beginnt laut chinesischem Horoskop das Jahr des Tigers, und Nike feiert mit einer Sonderedition des Cortez, an die man sich seither gerne erinnert. Der weiße Nylonsneaker mit dem aufgestickten Datum auf der Zunge ist ein Klassiker für die Ewigkeit.
 
Source by Sneakernews
 

2012: 40. Jubiläum Cortez


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Zum 40. Jahrestag seines kultigen Laufschuhs legt Nike den Cortez in einer Vielzahl von Farbvarianten neu auf. Das GQ-Magazin ist begeistert: „Der Cortez war einst der fortschrittlichste Laufschuh auf dem Markt; jetzt ist er ein perfekt nostalgischer Sneaker für die Straße. Wir denken, dass man ein Paar am besten zu einem Anzug trägt, der einen Farbkick vertragen kann.“ Und für diejenigen, die es klassisch mögen, kehrt der Cortez Leather in seiner ganzen schwarzen Eleganz zurück.

2013: Cortez „Asia City Pack“


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Der Cortez ist tief in Asien verwurzelt, da er ursprünglich als Importschuh aus Japan kam. Mit dem Nike Cortez „Asia City Pack“ zeigt Nike der östlichen Hemisphäre ein wenig Liebe. Die superhellen Schuhe zeigen das Retro-Nike-Pinwheel-Logo auf der Fersenlasche und die Abkürzungen der folgenden Städte: Peking, Shanghai, Guangzhou, Hongkong und Taipeh.
 

2014: J.Crew Vintage Collection Cortez


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Vintage-Stil. Das amerikanische Bekleidungsunternehmen J.Crew hat mit dem Vintage Collection Cortez einen ganz neuen Stil entwickelt. Zu den raffinierten Details gehören Nylon aus den 1970er Jahren, gealterte Schnürsenkel und eine freiliegende, verwitterte Schaumstoffzunge. Letzteres ist laut J.Crew „ein Detail der alten Schule, das du nirgendwo anders finden wirst.“ Gut gemacht!

2015: UNDFTD x NikeLab Cortez SP „LA“


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Ein weiteres Modell, für das es sich lohnt zu campen! Der UNDFTD x NikeLab Cortez SP „LA“ hat ein schwarzes Obermaterial aus Nylon und Wildleder mit weißen und blauen Dodger-Akzenten. Die Buchstaben „L“ und „A“ auf den Heeltabs lassen die Leute aus der Stadt der Engel stolz ihre Stadt repräsentieren. Abgerundet wird der Look des UNDFTD x NikeLab Cortez SP „LA“ durch die UNDFTD-Logos auf der Innensohle. Es liegt alles im Detail.

2016: Metallic Gold Cortez


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Wenn der Cortez glänzt, kann das nur eines bedeuten: Shoppen gehen! Im Jahr 2016 brachte Nike den Cortez in einer glänzenden goldenen Materialisierung für große Flair-Punkte zurück, aber nur in kleinen Größen. Es gab auch eine silberne Version mit gleicher Bling-Power. Wenn der Schuh also passt, solltest du ihn unbedingt tragen.

2017: Cortez Los Angeles-Editionen


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Bei so viel Drama in der LBC ist es immer wichtig, sich an die guten Zeiten zu erinnern. Wie damals, als jeder seine Farben auf dem Nike Cortez trug. Um das 45-jährige Jubiläum des Klassikers gebührend zu feiern, hat Nike den Nike Cortez „Long Beach“ und den Nike Cortez „Compton“ herausgebracht. Mit Schriftzügen im Chicano-Stil auf den Absätzen und sorgfältig ausgewählten Farbvarianten wurde der Drop von Interviews mit LA-Legenden wie dem Tattoo-Künstler Mister Cartoon, dem Designer Janae Roubleau und dem Model Alexis Quintero begleitet.
 
Um es mit den Worten von Mister Cartoon auszudrücken: „LA hat den Schuh in den 1980er Jahren wegen der Schlichtheit und Kühnheit des Designs geliebt. LA identifizierte sich mit dem Nasendesign des Schuhs und er sah gut aus zu Raw Denim, Khakis und Cord. Kein anderer Schuh stand so für LA wie der Cortez.“

2017: Nike Cortez „Jewel“


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Erhabene Details! Das Jahr 2017 markierte einen Höhepunkt in der Popularität der „Jewel“-Editionen von Nike mit kleineren Swooshes in glänzenden Materialisierungen. Der Cortez schloss sich der Party im Juni 2017 mit den Nike Cortez „Jewel“-Editionen in „Rare Ruby“ und „Black Diamond“ an. Die Jewel-Drops haben ein komplett weißes Obermaterial und sind mit farbigen Akzenten auf dem Swoosh, der Zwischensohle, der Zunge und der Fersenlasche verziert.

2017: Feier des 45-jährigen Jubiläums


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In diesem Jahr feiert der Cortez sein 45-jähriges Bestehen und Nike bringt zu diesem Anlass immer wieder neue Modelle auf den Markt: „Der Cortez ist ein ikonischer Schuh, der an meine frühesten Tage im Sport erinnert. Der Schuh gab mir das Selbstvertrauen und die Unterstützung, die ich brauchte, um mein Potenzial als junge, aufstrebende Athletin voll auszuschöpfen“, erinnert sich Joan Benoit Samuelson, Goldmedaillengewinnerin des ersten olympischen Frauen-Marathons bei den Spielen 1984 in Los Angeles. Das Supermodel Bella Hadid erinnert an die Szene mit Farah Fawcett in Charlie's Angels und trägt den Senorita Cortez. Und die Legende geht weiter...

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