Iceberg präsentiert 24 Nike-Sneakers, die du noch nie gesehen hast

Icebergs gigantisches Nike-Archiv hat mehr als nur Air zu bieten. Hier ist ein Blick auf einige Modelle, die du noch nie gesehen hast, und der Grund, warum er so leidenschaftlich an ihnen hängt - einer der größten Nike-Sammler auf dem Globus abseits der ausgetretenen Pfade.

Wichtig ist vielleicht nicht das richtige Wort. Ich mag diese Modelle, weil man sie nicht jeden Tag sieht. Ihre Seltenheit unterscheidet sie vom 100. Foto eines hochgelobten Schuhs, der in den sozialen Medien hoch im Kurs steht. Aus meiner persönlichen Sicht hat dieses Phänomen der ständig wieder auftauchenden Schuhe vielen Modellen den Spaß und das Interesse genommen. Das geht so weit, dass ich es in 90 Prozent der Fälle für zu langweilig halte, überhaupt ein Foto eines Schuhs auf Instagram zu posten.

Damals habe ich mich vor allem für Klassiker wie den Air Max 93 oder den Air Max 97 interessiert. Den 95er erwähne ich absichtlich nicht, weil er anfangs einfach nicht mein Modell war. Die Modelle, von denen du sprichst, waren damals in den üblichen Schuhgeschäften eher schwer zu finden. Zum einen waren sie für den Sport konzipiert, nicht für den „Lifestyle“. Zum anderen gab es diese Klassifizierung damals noch gar nicht - jeder Schuh wurde für den Sport konzipiert. Man findet sie also am ehesten in der Rubrik „Laufschuhe“. Andere Modelle waren vom Design her zu speziell, als dass sie in die Regale der breiten Masse gepasst hätten, so dass die meisten von ihnen damals weitgehend unbekannt waren. Das beantwortet auch die Frage, wann ich diese Turnschuhe gekauft habe, nämlich erst viel später, als ich die visuelle Überfrachtung durch typische Jedermann-Turnschuhe leid war.

 

Die Suche hat ziemlich lange gedauert, weil es sich meist um Modelle handelt, die nur noch in einer oder wenigen Farbvarianten existieren. Sie existieren also als „Einzelpaare“ irgendwo in den Tiefen meiner Sammlung. Außerdem fällt mir die Entscheidung selten leicht - wenn mir heute Sneaker X gefällt, bin ich morgen vielleicht schon zu Sneaker Y übergegangen.

 

Im Laufe der Jahre habe ich mehrere Versuche unternommen, meine Sammlung zu ordnen. Aber aufgrund der schieren Anzahl der verschiedenen Paare waren sie fast nie alle am selben Ort gelagert. Daher gestaltete sich das Ordnen eher schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Aber jetzt habe ich es geschafft, Modelle zu gruppieren, von denen ich wirklich viele Paare besitze, wie den Air Max 1 oder den Air Max 90. Je weniger Paare ich von einem Modell besitze, desto unordentlicher wird es. Das ist der Grund für die mühsame Suche nach Sachen, die zu diesem Artikel passen.

 

Leider habe ich kein Patentrezept gegen Zersetzung. Ich dachte oft, dass meinen Schuhen dieses Schicksal erspart bliebe, weil viele meiner Modelle, von denen ich ziemlich brutale Fotos gesehen hatte, noch intakt waren. Und das, obwohl der Großteil in mehreren Garagen gelagert wurde, die im Sommer zu Saunen und im Winter zu Eisschränken wurden. Aber das hat sich als Wunschdenken herausgestellt, und ich kämpfe jetzt auch mit dem allgegenwärtigen Krümelmonster. Ob Hitze oder Kälte die schlimmsten Feinde dieser Sohlen sind, kann ich nicht sagen, aber ich habe schon gesehen, wie die Sohle eines Schuhs unter der gleißenden Sonne buchstäblich geschmolzen ist.

 

Generell bin ich kein Fan von Eins-zu-Eins-Retros. Sicher, man sollte meiner Meinung nach einen AM 1 OG oder einen 90er Infrared zu einem festen Bestandteil der Kollektion machen. Aber bei den meisten anderen Modellen wirken Retros nur gezwungen. Ich vergleiche das gerne mit einem alten Mercedes-Benz. Man könnte wahrscheinlich einen SL aus den 80er Jahren nachbauen - aber wäre es dann immer noch ein SL aus den 1980ern? Meiner Meinung nach ist es besser, diese alten Schätze ruhen zu lassen und sich auf neue Formen und Farben zu konzentrieren. Niemand braucht eine Retroversion jedes Schuhs, der jemals hergestellt wurde - schließlich landet ein großer Teil der Produktion ohnehin im Verkauf oder in Outlet-Stores. Und dann sind weder die Retroversion noch der Preisabschlag dem Original würdig. Ganz im Gegenteil - es könnte das Erbe einer weiteren Legende ruinieren.

 

Mit dem M2K haben sie wirklich alles richtig gemacht. Es ist eine moderne Interpretation eines Klassikers. Man merkt, dass sich die Designer Gedanken gemacht haben, um einem alten Schuh ein neues Gesicht zu geben. Er spiegelt den aktuellen Zeitgeist perfekt wider und greift auf originale Styles aus den 1990er Jahren zurück, die seit einiger Zeit gefeiert und wieder zum Leben erweckt werden. Es sollte weiter in diese Richtung gehen und langweilige Nachahmungen durch Innovation und frische Designs ersetzen.

 

Ich bin immer offen für Experimente und neue Designs. Das heißt aber nicht, dass man ein Dutzend bekannter Oberteile auf eine VaporMax-Sohle klebt. Manche Mash-Ups sehen wirklich toll aus, aber man sollte ein Auge dafür haben, wann es zu viel des Guten ist. Ich für meinen Teil finde das Air Max Plus-Obermaterial auf der 97er-Sohle superstark. Aber das 97er Obermaterial auf der AM Plus-Sohle ist eine schwache Soße - sie hätten es als Muster belassen sollen, das nie in Produktion gegangen ist. Letztlich ist das alles eine Frage des persönlichen Geschmacks, wie viele Dinge im Leben.

 

Meine aktuellen Schuhkäufe sind eher bescheiden. Das gilt übrigens auch für das Seeding. Die landläufige Meinung, dass ich mit Schuhen überschwemmt werde, ist einfach ein Mythos.

 

Ich fand die 2018er Neuauflagen des Air Max 93 durchweg stark. Von den neuen Modellen gefällt mir der Air Max 270 als eine weitere gelungene Neuinterpretation eines Klassikers, des Air Max 93, sehr gut. Die Bowfin-Version war in meinen Augen einfach der Hammer. Die Sohle mit der massiven 270-Blase ist ein absolutes Biest, und in Kombination mit dem Obermaterial, das an die alten ACG-Tage erinnert, war der Bowfin mein Gesamtsieger für 2018.