Freehand Profit: Von MASK365 zum Kreativdirektor - Ein Künstler auf dem Weg zu neuen Horizonten

Die Kreativität von Gary Lockwood aka Freehand Profit ist bemerkenswert und inspirierend. Als Artist von MASK365, einem einjährigen Kreativprojekt, hat er seine Leidenschaft für Kunst und Kreativität mit der Welt geteilt. Heute konzentriert er sich auf neue Möglichkeiten und Chancen als Kreativdirektor von Metavasion, einem Web3-Unternehmen in Hongkong. Trotzdem bleibt seine Kunst, insbesondere seine einzigartigen Masken aus Sneaker, ein wichtiger Teil seines kreativen Lebens. In einem Interview teilt er seine Erfahrungen und gibt Einblicke in seine Arbeit als Künstler und Geschäftsmann.

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Ich freue mich immer, mit Leuten über meine Arbeit zu sprechen. Mir geht's gut, ich kann mich glücklich schätzen, trotz der Überraschungen, die das Leben für uns bereithält. Ich lebe immer noch ein kreatives Leben, mache immer noch Masken aus Sneakern, aber ich mache so viel mehr und konzentriere mich darauf, den Übergang zu neuen Möglichkeiten und Chancen zu nutzen. Ich bin jetzt auch Kreativdirektor eines Web3-Unternehmens namens Metavasion in Hongkong. Das ist eine Menge Arbeit hinter den Kulissen, aber es ist sehr lohnend, in einem innovativen Bereich zu arbeiten und ein Team von Kreativen zu leiten. 

 

Die meisten Leute kennen die Geschichte von MASK365, einem einjährigen, täglichen Kreativprojekt, bei dem ich ein Jahr lang jeden Tag eine Maske anfertigte oder entwarf. Inspiriert wurde es von Noah Scalin’s Projekt Skull-A-Day. Im Laufe des Jahres arbeitete ich mit allen möglichen Materialien, wollte aber Materialien finden, die mir wichtig waren. Zufälligerweise lag die Antwort die ganze Zeit auf meinen Füßen.

 

Ich weiß das zu schätzen, aber um ehrlich zu sein, sehe ich meinen Geschäftssinn als Schwachpunkt an. Meine Leidenschaft gilt der Kreativität und der Kunst, und so treffe ich manchmal Entscheidungen, die für die Kunst gut sind, aber nicht für das Geschäft. Alle klugen Schachzüge oder unternehmerischen Weisheiten sind darauf zurückzuführen, dass ich Jay-Z zuhöre, wirklich zuhöre und diese Erkenntnisse auf meine eigenen Entscheidungen anwende. Aber nein, ich habe keine formale Ausbildung in Sachen Business, sondern bin einfach ein lebenslanger Künstler (teils traditionell ausgebildet, teils autodidaktisch) mit einer Menge Entschlossenheit.

 

Vor der Pandemie (2019) waren Kollaborationen, Events und Promotions ziemlich „normal“, obwohl ich mich nie daran gewöhnt habe - es fühlte sich jedes Mal frisch und besonders an. Aber als COVID-19 aufkam, wurden Masken (wie z. B. N95) zu einem politischen Thema, und die Marken wollten ihre Kunden nicht verunsichern und von dem Produkt ablenken, das sie zu bewerben versuchten. So habe ich es zumindest verstanden, wie es abgelaufen ist. Ich freue mich immer auf neue Partnerschaften, vor allem, weil sie immer interessanter werden - jetzt habe ich die Möglichkeit, Team-Maskottchen, Metaversen, physische Sammlerstücke und Sneaker statt nur Sneaker-Masken zu entwerfen. Ich lasse sie nicht los, aber die Möglichkeiten sind viel umfangreicher.

 

Meine Ausstellung „Face Value“ bei SCADFASH war wirklich ein wahr gewordener Traum. Das kam dank eines fantastischen, visionären Kurators zustande - Rafael Brauer-Gomes. Das SCAD führte ein neues Programm ein, bei dem Studenten im Nebenfach Sneaker Design studieren können, und so suchten sie nach Künstlern, die mit Sneakern gearbeitet hatten, um bei SCADFASH auszustellen. Raf sah meine Arbeit auf IG und meldete sich. 

Ich war nervös, dass es nicht klappen würde, denn manchmal wird einem das, was man am meisten will, vor der Nase weggeschnappt. Ich hatte wirklich Angst, dass ich es zu sehr wollte, als dass es wahr werden könnte.  Eines ist sicher, ich werde diese Ausstellung nie vergessen. Es war das letzte Mal, dass ich meinen Vater außerhalb des Krankenhausbettes persönlich gesehen habe, er starb im Februar '23. Ich bin so unendlich dankbar, dass er diese Ausstellung sehen konnte. 

 

Wir wissen, dass das, was auf @freehandprofit zu sehen ist, nur ein kleiner Teil deiner Kunst ist. Kannst du uns etwas über deine anderen Projekte erzählen?

Im Moment kann ich nicht viel verraten. Hauptsächlich wegen der NDAs, aber auch, weil ich während meiner kreativen Experimente die Freiheit genieße, die die Privatsphäre mit sich bringt. Ich kann euch sagen, dass ich an meinem nächsten Kunstbuch arbeite. Das erste, Army of the Undeadstock, wurde 2012 im Selbstverlag veröffentlicht und enthielt über 35 Sneaker-Masken. Im neuen Buch sind es mehr als 200, und ich halte einige neue Werke als Exklusivwerke für das Buch unter Verschluss.

 

Gute Frage. Ich sage oft, dass Kunst zu machen Pflicht ist, aber ich frage mich langsam, ob Depressionen ein Teil meiner Motivation sind, es ist nicht leicht zu erklären, aber ich versuche es. Ich weiß nicht, ob ich von Natur aus motiviert oder energiegeladen bin; ich glaube, das sind Triebwerke, die ich mir gebaut habe, um aus dem Nichts zu fliegen. Ähnlich wie die alten Sprüche: Greif nach den Sternen, lande auf dem Mond. Wenn du dein Ziel treffen willst, ziele an ihm vorbei. Sei mit dem Leben beschäftigt oder mit dem Sterben. Wenn ich mich nicht anstrenge, saugt mich die negative Leere wieder herunter.

 

Einige meiner Lieblingsstücke sind von Sleepers/Bricks, aber diese Stücke werden nicht von Blogs aufgegriffen oder gehen viral, sie stechen einfach nicht durch den immensen Lärm der sozialen Medien. Das Opfer ist ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit. Wenn ich also einen Hype oder ein teures Paar Schuhe abschneide, nimmt ein größerer Prozentsatz des Publikums das Opfer wahr - ob es das wert war oder nicht, ist ein ganz anderes Thema. 

 

Ich denke, das Beste, was man in eine Branche einbringen kann, ist die Perspektive eines Ausreißers oder zumindest externes Fachwissen. Ich habe zum Beispiel mein Wissen über Kunst und meine Liebe zu Masken in die Sneaker-Industrie eingebracht. Vielleicht wird der nächste großartige Sneaker von einem Kampfsportler entworfen, der die Fußbewegungen anders versteht, vielleicht entwickelt ein Biologe ein neues nachhaltiges Material, das für Sohlen und Zwischensohlen verwendet werden kann, wer weiß? Aber ich wette, dass es nicht jemand sein wird, der in die Fußstapfen eines anderen tritt, der Weg ist bereits vorgezeichnet, sei mutig genug, deinen eigenen Weg zu gehen.

 

Denkt daran, dass Kollektionen verblassen. Die Zwischensohlen bröckeln, die Füße wachsen, der Hype verblasst... die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen, wird die Sneaker überdauern, denen wir so viel „Liebe“ entgegenbringen. 

 

Danke für die Chance, mit der Grailify-Fam zu sprechen.