Die hyperrealistischen Sneaker-Illustrationen von Steph Morris

Wie viele unabhängige Kreative widmete Steph Morris anfangs Zeit für ihre leidenschaftlichen Projekte neben ihrem normalen Job. Nachdem sie als Grafikdesignerin gearbeitet hatte, brachte die britische Künstlerin den Stift zu Papier, um Sneaker und Streetwear-Stücke mit einem unglaublichen Blick fürs Detail festzuhalten. Inzwischen hat die aus Manchester stammende und in London lebende Künstlerin ihre Kunst an Orten auf der ganzen Welt ausgestellt und lässt Tausende von Zuschauern auf ihrem Instagram-Account @stephfmorris den Prozess hinter diesen hyperrealistischen Sneaker-Illustrationen miterleben.

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Haha, ja! Viele Leute sagen das Gleiche, was wohl ein Kompliment ist...

 

Vor Jahren wollte ich mir ein Nike Cortez-Kunstwerk an die Wand hängen, und als ich keine Bilder fand, die mir gefielen, beschloss ich, mich selbst daran zu versuchen, eines zu zeichnen. Es hat mir so viel Spaß gemacht, und als ich das Bild auf meinem Instagram-Account veröffentlichte, bekam ich so viel Zuspruch, dass die Leute mich baten, mehr zu zeichnen.

 

Ich würde sagen, eher selbst erlernt. Ich habe an der Uni Illustration studiert, aber das war etwas ganz anderes als das, was ich jetzt mache. Mit dem Hyperrealismus habe ich mich erst ein paar Jahre später beschäftigt, als ich mein Studium abgeschlossen hatte und in einem Design-Job arbeitete. Ich bin ein großer Verfechter der Selbsterkundung - du bist dein bester Lehrer.

 

Mein Prozess ist sehr lang, um es einfach auszudrücken. Ich beginne damit, die Komposition des Objekts festzulegen, das ist der erste Schritt, und dazu gehören viele Aufnahmen mit meiner Kamera. Je nachdem, was ich zeichne, ändert sich die Komposition. Sobald ich mit dem Referenzfoto zufrieden bin, skizziere ich mein Layout und beginne zu zeichnen. Ich beginne in kleinen Abschnitten und versuche, solide zu arbeiten, bis das Bild fertig ist. Je nach Größe kann ein Werk zwischen 5 Tagen und 2 Monaten dauern, das ist mein längster Zeitraum.

 

Auf jeden Fall! Ich liebe Sneaker und das schon von klein auf. Als ich aufwuchs, interessierte ich mich nicht für diesen ganzen Mädchenkram; man sah mich in meinen kaputten Reebok Classics auf Bäume klettern. Mein ganzes Taschengeld habe ich für Sneaker ausgegeben - ich habe sie einfach immer geliebt.

 

Sean Wotherspoon AM1/97, Parra AM1, Nike AM95 OG und Versace Chain Reactions.

 

Ich liebe den Cortez und den AM1.

 

Ich glaube fest daran, dass man eine Arbeit schaffen sollte, für die man sich begeistert, und ich hatte schon immer ein starkes Interesse an Schuhen und ihrer Kultur. Ich habe Paare gezeichnet, die ich liebte und von denen ich wusste, dass ich sie nie bekommen würde, und ich denke, je mehr Sneaker ich zeichnete, desto mehr Marken wurden auf meine Arbeit aufmerksam. Auf diese Weise habe ich es geschafft, mit einigen tollen Marken wie adidas, Nike und Versace zusammenzuarbeiten.

 

Ich möchte, dass jeder Sneaker die Zeit überdauert, er muss also in gewisser Weise eine eigene Ikone sein. Ich liebe Texturen, Farben, Formen und alles, was es mir ermöglicht, besonders viele Details zu erfassen. Dann bin ich am glücklichsten: bei der Arbeit an einem komplizierten Stück mit so vielen Schichten. Es sind definitiv die kleinen Details wie die Nähte oder die Struktur der Schnürsenkel, die ein Stück zum Leben erwecken.

 

Haha, das bin ich schon oft gefragt worden! Ich würde natürlich nie nein sagen, aber ich denke, Sneaker zu entwerfen ist ein ganz anderes Spiel als das, was ich jetzt mache. Ich habe so viel Respekt vor Schuhdesignern; es erfordert definitiv großes Talent und kreativen Fokus. Was ich jetzt mache, ist natürlich eine Herausforderung, aber es ist eher eintönig als ein Blick über den Tellerrand, was ein Schuhdesigner tun muss.

 

Das ist auf jeden Fall beabsichtigt. Die Arbeit, die ich mache, ist eine Momentaufnahme der Zeit in einer sich ständig verändernden Kultur. Die Dinge bewegen sich heutzutage so schnell, dass wir nicht innehalten, um die Schönheit der Dinge zu würdigen, und das ist etwas, das ich nicht mag und so wenig wie möglich zu tun versuche. Meine Arbeit ist eine Hommage an etwas, das ich schätze und das zweifellos in ein paar Jahren in Vergessenheit geraten wird, und das ist es, was ich kurz gesagt tue.

 

Die Japaner haben mich schon immer fasziniert! Die Menschen und die Kultur sind auf einer anderen Ebene. Sie schätzen das Handwerk und den Herstellungsprozess auf eine Art und Weise, wie wir es hier nicht wirklich tun. Ihre Gastfreundschaft und Wertschätzung für meine Arbeit hat mich immer sehr berührt. Außerdem ist Sushi mein Lieblingsessen. Ich kann es kaum erwarten, zurückzukehren!

 

Ich würde sagen, dass die Zusammenarbeit mit Versace Anfang des Jahres ein absolutes Karriere-Highlight für mich war. Hätte man mir gesagt, dass ich einmal mit ihnen zusammenarbeiten würde, als ich anfing, hätte ich einem nur ins Gesicht gelacht.

 

Ich bin immer auf der Suche nach meinem Stil und meinem Thema. Ich habe mit einigen tollen Marken an verschiedenen Projekten gearbeitet und bin immer auf der Suche nach neuen und aufregenden Ideen für meine Arbeit. Ich würde gerne mit anderen Modemarken zusammenarbeiten - nicht nur mit Schuhmarken.

 

Im Moment beende ich mein Nike React-Projekt, das sehr intensiv war. Ich habe schon lange nicht mehr so lange an einem Stück gearbeitet, deshalb ist es ein besonders schönes Gefühl, wenn ich es fertig stelle. Es ist der zweite Teil meiner Details-Serie, in der ich mich mit Sneakern aus der Nähe beschäftige. Ich werde noch ein weiteres Stück machen, das auf einer aktuellen Veröffentlichung basiert, und ich bin sicher, dass es gut ankommen wird!

 

Danke, dass ich dabei sein durfte!