Die illustrierte Geschichte des Nike Air Force 1 - Teil 1 | Grailify
Die illustrierte Geschichte des Nike Air Force 1 - Teil 1

Die illustrierte Geschichte des Nike Air Force 1 - Teil 1

Die Geschichte des Air Force 1 symbolisiert die Geschichte des Sneakers selbst. Als Performance-Flaggschiff und erster Basketballschuh mit dem Air-System trat er die Reise an, die ihn zu einer Ikone der Straße machen sollte. Dazu wurde er gemacht - aber nicht durch eine globale Marketingkampagne, sondern durch die Menschen, die ihre Zuneigung zu dem Schuh auf den Plätzen und in den Hoods zeigten. Später verschwand er für eine Weile, um dann in mehr Varianten und noch mehr Farben wieder aufzutauchen. Und dennoch bleibt er unverkennbar, auch heute noch, wenn er als Lunar Force 1 mit Hyperfuse-Design oder noch futuristischer im kommenden Flyknit-Design in die Zukunft geschickt wird. Aber jetzt wollen wir zurückblicken. Hier ist seine Geschichte - die Geschichte der Air, erzählt in der Sprache der Force. Illustrationen von Conny Dreher.
 
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1. Der Schöpfer: Bruce Kilgore ist der Designer des beliebten AF1. Auch wenn sein Name nicht so bekannt ist wie der von Tinker Hatfield, so hat er doch selbst einige Klassiker hervorgebracht - wie den Air Flow (1989) oder den Sock Racer (1985). Genau wie Hatfield, der ursprünglich Architekt war, kam Kilgore über einen anderen Beruf zum Turnschuhdesign: Er war Bildhauer.
 
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2. Das Handbuch: Da ein sichtbares „Air System“ erst fünf Jahre später mit dem Air Max 1 Einzug halten sollte, wurde den ersten AF1s ein Handbuch beigelegt, das einen Querschnitt des Schuhs zeigte und dem Kunden die neue Technologie und ihre Vorteile - 30 % bessere Dämpfung - erklärte. Außerdem wurde die Funktion des „Knöchelriemens“, der vor dem Umknicken der Knöchel schützen sollte, und der „Ösen“, die sowohl Stabilität als auch Spielraum boten, dargelegt.
 
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3. Der Preis: Der Air Force 1 war der erste Basketballschuh, der mit einem Air-System ausgestattet war. Neben anderen Details war es vor allem diese technische Innovation, die zu einem noch nie dagewesenen Preis von 89,95 Dollar führte.

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4. 1-Teilig, 2-Teilig, 3-Teilig: Von 1982 bis in die frühen 90er Jahre waren die AF1 „2-teilige“ Varianten (mit Ausnahme der Zeros). Neben der großen Lederplatte am Schaft bildete nur der Zehenkappenbereich eine zusätzliche Schicht. Erst ab Anfang der 90er Jahre wurde der große Bereich um die Ferse als zusätzliche Schicht aufgenäht - der Schuh wurde zum „3-piece“. Im neuen Jahrtausend experimentierte Nike mit einer „1-piece“-Variante, bei der das gesamte Obermaterial aus einer einzigen Materialscheibe bestand und die Linien des Schuhs durch Lasergravuren gekennzeichnet waren.
 
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5. Der Nachfolger: Auch wenn es eine nummerierte Air Force-Serie gibt, ist der inoffizielle Nachfolger des Air Force 1 der Air Ship. Er kam 1984 heraus und war der erste Schuh, den Michael Jordan in der NBA trug. Es war also die Farbvariante des Air Ship, die in der Vorsaison von der NBA verboten wurde und nicht - wie uns Nike seit etwa 30 Jahren erzählt - der Air Force 1. Der inoffizielle Nachfolger des AF1 trägt also eine gewisse Berühmtheit - auch wenn ihn kaum jemand kennt. Bis jetzt!

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6. Low, Mid, High: Ursprünglich war der AF1 als reiner High-Top konzipiert. Da aber viele Spieler zu dieser Zeit an niedrige Silhouetten gewöhnt waren, kam der Low-Top gleich danach. Bis Mitte der 90er Jahre war er nur in diesen beiden Versionen erhältlich. Ab 1994 kam ein Mid-Cut hinzu.

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7. NYC-Hype: Ausgehend von Baltimore kam der Hype um den AF1 nach Philadelphia und schließlich nach New York. Im Streetball-Mekka NYC wurde der AF1 schnell zum Star, und das nicht nur dank der neuen Dämpfung, die den Spielern erlaubte, ihre drei zusätzlichen Sockenschichten zu vergessen. Aber es dauerte ein paar Saisons, bis der AF1 auch zu einem Lifestyle-Grundnahrungsmittel wurde. In seiner Rap-Pages-Kolumne „Confessions of a Sneaker Addict“ schrieb Bobbito 1997 darüber: „Erst 1986 wurde allen klar, was für ein Klassiker er war“.
 
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8. Die Spitznamen: Der Air Force 1 hat viele Namen. Zu den gebräuchlichsten gehören „Uptowns“ („You had to go uptown to get them ones.“), „Harlems“ oder „Uppies“, wie sie auch genannt wurden, weil die Schuhe anfangs nur im Norden von New York City erhältlich waren. Am Anfang nannte man sie auch „Airs“ oder „Ones“.
 
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9. Die Laufsohle: Die Sohle des AF1 war eine Revolution. Zum ersten Mal wurde das Konzept der konzentrischen Kreise angewandt, das speziell auf den Basketballsport und seine Anforderungen zugeschnitten war. Gummilippen zwischen den Kreisen fungieren als Wischerblätter, die Staub und Schmutz aufnehmen, so dass die Kreise einen konstanten und sofortigen Bodenkontakt herstellen können. Gleichzeitig erleichtert das kreisförmige Design die typischen und schnellen Drehbewegungen. Zu diesem Zweck wurden im Nike-Forschungslabor spezielle Studien durchgeführt.

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10. Rasheed Wallace: Sein Name ist für immer mit dem Air Force 1 verbunden, denn als einziger NBA-Spieler rockt „Sheed“ bis heute den AF1 High - und trägt dabei den Knöchelriemen verkehrt herum, so dass er fast über den Boden schleift. Im Laufe der Jahre hat Nike unzählige PEs mit seinem Logo entworfen, von denen es nur wenige in die Läden geschafft haben. Eines seiner schönsten PEs wurde für das All Star Game 2006 angefertigt und fand - in nur leicht veränderter Farbgebung - den Weg in ein Outlet in den USA. Rund ein Dutzend Paare waren dort in Größen zwischen US11 und US15 erhältlich, und einige Paare fanden sogar den Weg nach Europa.
 
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11. The Original Six: Das berühmte Air Force 1-Poster zeigt sechs legendäre Spieler ihrer Zeit: Moses Malone, Jamaal Wilkes, Calvin Natt, Mychal Thompson, Bobby Jones und Michael Cooper. Das Foto wurde am Wayne Airport in Orange County bei Sonnenuntergang aufgenommen. Zu der Unbeholfenheit der Spieler in ihren seltsamen Raumanzügen kam noch hinzu, dass sie sich kaum kannten. Sie müssen das alles etwas seltsam gefunden haben - und ahnten damals noch nicht, dass dieses Szenario rund 30 Jahre später Stoff für ein Turnschuh-Magazin sein würde.

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12. Der Zero: Das eigentliche Original - der erste Air Force 1 von 1982 - wird rückblickend als „Air Force Zero“ bezeichnet. Diese ursprüngliche Version hatte ein Mesh-Paneel an der Seite und die lederne Zehenbox hatte keine Perforation, die erst später zur besseren Belüftung des Fußes hinzugefügt wurde. Ein erstes „Sample“ hatte sogar eine Zehenbox aus Mesh. Man befürchtete jedoch, dass die Kunden den sehr hohen Preis nicht als gerechtfertigt ansehen würden, wenn der Schuh nicht komplett aus Leder gefertigt wäre.

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13. TYPS: Diese Markierung im Knöchelfutter kennzeichnete bis Ende der 80er Jahre sogenannte „Player Exclusive“ (kurz „PE“) Modelle - Sonderanfertigungen für College- oder NBA-Spieler, die nicht im Handel erhältlich waren. Diese meist kanugroßen Schuhe waren farblich auf die Teams der Spieler abgestimmt und sind heute meist nicht mehr zu bekommen, da es kaum ein Paar gibt, das es nicht auf den Court geschafft hat. Später bekamen Spieler wie LeBron James, Kobe Bryant oder Carmelo Anthony ihre ganz persönlichen PE-Forces - allerdings nicht für den Court, sondern um sie in ihrer Freizeit vorzuführen.

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14. Der Jewel Swoosh: Von vielen gehasst, von Grailify gefeiert. Er ist viel kleiner als der normale Swoosh, aber sein Funkeln im Sonnenschein macht die Größe wieder wett und hat ihm auch seinen Spitznamen eingebracht. Die „Jewels“ wurden Mitte der 90er Jahre als Low- und Mid-Cut-Modelle eingeführt, während es nie einen High-Cut gab. Sie wurden bis in die frühen 2000er Jahre hergestellt. Im Jahr 2012 erschien eine Retroversion der „Jewels“ - leider nicht mit dem butterweichen Lederlook und -gefühl der alten Tage. Außerdem verkauften sie sich bei ihrem Erscheinen nicht und landeten in den Verkaufskatalogen von Eastbay oder anderen und gingen manchmal für 30 Dollar weg.

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15. Die Retros: Der AF1 war der erste Schuh, der von Nike als Retro neu aufgelegt wurde. Alles begann mit den Besitzern von drei Geschäften in Baltimore, die aufgrund der großen Nachfrage, aber leerer Regale, zu Nike gingen und 2400 Paare in zwei neuen Farben bestellten. So begann mit dem AF1 das, was einen heute kaum noch mit den Neuerscheinungen Schritt halten lässt: die Retrowelle. Im Laufe der Jahre gab es mehr AF1-Retros als von jedem anderen Nike-Schuhmodell. Die Jahre zwischen 1996 und 2001 gelten als das goldene Zeitalter für den AF1-Retro, mit vielen inzwischen unerschwinglichen Klassikern in einer Qualität und Form, die man bei den heutigen AF1s nur noch selten findet.



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